transsexuellen / transidenten Menschen bzw. Transgendern bekannt sein – bzw. wenn er es nicht ist, sollte man sich damit beschäftigen, mehr darüber zu erfahren. Cornelia Kunert schrieb dazu einiges im Buch „Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften“ (Hrsg. G. Schreiber) und bloggt auch dazu. Die Kongruenzdynamik ist aus psychologischer Sicht das wichtigste Argument gegen die Theorie, Transsexualität beruhe auf frühkindlichen Traumata oder anderer psychopathologischer Unfug. Der wird leider immer noch von Menschen wie K. Zucker verbreitet – aber er hat keine überzeugende rationale Argumentation für diese Sichtweise, denn: Traumata verschwinden nicht durch eine Hormontherapie – aber die Problematik, die transsexuelle / transidente Menschen bzw. besser NIBD (neurointersexuelle Körperdiskrepanz / neurointersexual body discrepancy – ein Begriff, den u.a. Dr. H.J. Haupt in seinem Aufsatz „neurointersexuelle Körperdiskrepanz“ im Buch „Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften“ (Hg. G. Schreiber) ab S. 75ff prägte und den ich hier ausführlicher erklärt habe) haben, wird durch eine Hormontherapie deutlich verringert, weil diese eine Kongruenzdynamik auslöst.
Genau deshalb beschreibt Dr. Seikowski auch in seiner Studie, die er im Buch „Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften“ publiziert hat, warum eine Wartezeit auf die Hormontherapie seiner Meinung nach in der Regel mehr schadet als nützt. Denn die Kongruenzdynamik, die sich positiv im Blick auf Komorbiditäten auswirken kann (und meist auch tut), tritt meist erst dann klar in den Vordergrund, wenn eine Geschlechtsangleichung via Hormontherapie möglich wird.
Die Kongruenzdynamik entsteht durch die zunehmende Kohärenz mit sich selbst, die ein Mensch mit Geschlechtskörperdiskrepanz durch die Hormontherapie erfährt. Deshalb ist eine salutogenetische Sichtweise von Transsexualität wichtig.
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