Manchmal haben wir innere Bilder, wie Gott ist, die uns im Glauben hindern. Wenn in der Bibel vom „zornigen Gott“ die Rede ist, verbinden wir oft unbewusst Erfahrungen mit „zornigen Eltern“ oder „zornigen Menschen“ damit.
Andere wiederum verbinden mit Gott vielleicht eine Art „himmlischen Polizisten“, einen „Manager“, einen „Strippenzieher“ oder andere Gottesbilder, die einen belasten können und die aus der Erfahrung mit bestimmten Menschen / Gruppen resultieren.
Ich finde es immer wieder hilfreich, solche Gottesbilder kritisch zu hinterfragen – genauso, wie es hilfreich ist, sich die (traumatischen) Situation(en) bewusst zu machen, in der sich solche Gottesbilder entwickelten und denen eine neue Chance zu geben, die zu solchen Zerrbildern beigetragen haben. Die eigenen Eltern brauchen genauso Liebe, Annahme und Vergebung wie die Mitarbeitenden in der Firma, die Chefs, der Papst, die Bekannten und TS umgekehrt auch.
Dazu hilft sicherlich, wenn wir in anderen Menschen vor allem den Bruder und die Schwester sehen, die von Gott genauso geliebt ist wie wir. Ebenso hilft dazu die Weihnachtsbotschaft – die der Landesbischof der evangelischen Kirche in Bayern so auf den Punkt brachte: Dass der „allmächtige ewige Gott Mensch geworden ist und uns wie ein Bruder oder eine Schwester in den guten und in den schweren Tagen begleitet, heute, morgen, im kommenden Jahr, das ganze Leben, ja eine ganze Ewigkeit.“