sein – das wird wahrscheinlich in Zukunft immer öfter vorkommen, weil so langsam die Medien und die Betroffenen deutlich machen, dass man als transgeschlechtliche Frau oder transgeschlechtlicher Mann gut in der Gesellschaft integriert leben kann. Was mir besonder positiv an dem Bericht in der Berliner Zeitung aufgefallen ist: Es gab nicht mehr den Satz „wurde als Junge geboren“ oder „war biologisch ein Mann“ – Ein Dankeschön an die dpa! Ein Beleg mehr dafür, wie entscheidend das Gehirn im Blick auf das Geschlecht ist: Man nimmt schon in sehr frühen Jahren wahr, wer man selber ist – auch wenn das Genitalgeschlecht nicht dazu passt.
Natürlich gibt es immer noch einige, die Vorurteile haben und Kontakte nach einem Outing abbrechen – das habe ich selbst erlebt („bitte keine Mails mehr schicken“). Das Wort „to otherize“ (umgangssprachliches englisch) beschreibt genau, warum mit so einem Verhalten Diskriminierung anfängt. Noch übler waren beleidigende e-mails – allerdings war der Ton mancher Mails so, dass ich solche Menschen als so krank ansehe, dass ich sie nicht mehr ernst nehme (und andere tun es offensichtlich auch nicht).
Ebenso hat Dr. Haupt hat in seinem Blog und den verlinkten Aufsätzen über viele Formen von Diskriminierung geschrieben…(update 2021: Der Blog war von 2010-2019 online. Einige wenige Beiträge des Blogs findet man bei www.trans-evidence.com archiviert – leider nicht vollständig).
Aber wenn zumindest die Familie zu einem steht und der Arbeitgeber, ist der massive Druck, den transgeschlechtliche Menschen noch vor 10 Jahren erlebt haben (bis 2008 war es unmöglich, als transgeschlechtliche Frau weiter verheiratet zu sein, erst durch die die Rechtssprechung wurde das geändert) nicht mehr so massiv. Trotzdem ist der Druck und die psychische Belastung immer noch hoch, weil man immer noch genötigt wird, zwei psychiatrische Gutachten nur zur Änderung des Reisepasses einzuholen, während andere Länder fortschrittlicher sind…
Update 17.4.2016: Der Sender ProSieben brachte am 14.4.2016 unter der Rubrik „Transgender Teenager“ ebenfalls ein entsprechend aufgemachtes Beispiel.
Bei trakine e.V. berichten viele Eltern von transsexuellen und transgeschlechtlichen Kindern.